Mittwoch, 9. August 2006
story-elend
doch recht konstruiert, was uns so an handlungsbögen eingefallen ist. stärke, tiefe und witz, in unterschiedlichen zusammensetzungen, haben eher vor unsere Alttagsbeobachtungen. Aber die einfach aneinanderzureihen, bringt auch keinen guten Plot. Vielleicht gibts einen ganz einfach Plot, vor dessen Hintergrund oder in dessen Hintergrund die ganzern sonderbaren Gestalten einfach da sind: Der Protagonist sucht etwas auf der Strasse. (Handlungszeitrahmen nur einige Stunden) Der Protagonist bekommt Päckchen mit ominösem Inhalt. Wer wars? Der Protagonist ist Vertreter von aol, telekom oder sowas und versucht etwas zu verticken. Der Protagonist ist der Briefträger. Der Protagonist beschreibt seinen Weg zur arbeit. siehe vielleicht Jonathan Hodgson, Feeling my Way http://www.hodgsonfilms.com Dort wird gefilmtes Material mit den Assoziation des Autors in Zeichentrick/Rotoscoping-Form überlagert, (macht überhaupt sehr schöne sachen, ua. the man with the beautiful eyes. zeichentrick) Der Protagonist meint plötzlich alle Gedanken der Passanten hören zu können (intime Porträts über Einkaufsabsichten, Geldsorgen, Teenieträume) Gibt ja schon sehr schöne Filme, die einfach nur einen guten Text visualisieren (eben nicht in 1zu1-Bebilderung) Also mal einen Text zusammenmomtieren aus unseren ganzen Beobachtungen. Denn mal los. Von der Tonalität her sowas wie "What's he building in there".. Auf der Suche nach der richtigen Montagetechnik..

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Südstadt-Job
Ich war in die Südstadt gezogen und auf der Suche nach Arbeit und Wohnung An einem Laternenmast fand ich eine kleine Anzeige: BIS ZU 2000 EURO BEI SERÖSER TÄTIGKEIT ZU VERDIENEN. Ich ging zur angegebenen Adresse, direkt neben einem Waschsalon, und drückte auf die Klingel. "Harmonielehrestudio" stand daneben. Ein älterer Herr öffnete mir die Tür. Er bräuchte einen Assistenten. Er würde gut bezahlen, Kost und Logis seien frei. Alle meine Probleme schienen wie auf einen Schlag gelöst, ich zögerte nicht lange und sagte zu. Meine Aufgabe sollte zunächst sein, den Inhalt seiner Regale in Ordnung zu halten. Wenn die Maschinen im Waschsalon in den Schleudergang schalteten, vibrierte nämlich das ganze Haus, und die fein säuberlich ausgerichteten Ordner und Kästen rutschten von ihren Positionen. Mein neuer Arbeitgeber hatte einen extremen Ordnungstick, und ohne fremde Hilfe würde er jede Nacht damit zubringen, alles zu ordnen, der schnellste sei er ja auch nicht mehr. Ein bisschen fragte ich mich schon, wie dieser ältere Herr mich bezahlen konnte. Die Wohnung war eher eine Abstellkammer, aber meine Ansprüche waren nicht hoch, und so begann ich meinen ersten Arbeitstag.

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Diese Frau ist dick
Wirklich dick. Sie steht in der Bahn, mit einem sonderbar naiv-genußvollen Gesichtsausdruck. Der Jutebeutel, den sie auf der Sitzbank abgestellt hat, ist von Edeka: "Wir lieben Lebensmittel." steht drauf.

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Das Pack
Es ist mal wieder Sperrmüll. Ein ungleiches Paar aus einem älteren und einem jüngeren Typen, beide angetrunken, sind professionell ausgerüstet. Der jüngere hat eine geländegängige Sackkarre, darauf transportiert er ein paar Platten. Alle paar Meter muss er seinen Kartrne stehenlassen und zurückeilen, um dem vor sich hin mosernden Alten helfen, damit seine Ladung nicht runterfällt. Der hat nämlich auf einem zusammengeklappten Rollstuhl haufenweise Decken und Säcke drauf, die nur Zentimeter über dem Boden schleifen. Sehr sehr langsam kommen die beiden voran.

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