Sonntag, 12. November 2006
Drehbuch V2
Drehbuch,klaus_schmidt, 22:59h
Die Südstadt
Alle Dialoge stumm.
Alle Texte: OFF-Erzähler.
Alle Geräusche: real.
1 Außen. Tag.
1.1 Jens, der Briefträger.
Closeup auf sein zufriedenes Gesicht.
Jens radelt, daher wackelt sein Kopf leicht hin und her.
OFF Jens war Briefträger und liebte seinen Beruf.
1.2 Halbtotale. Seitenansicht von Jens mit seinem Fahrrad. Er hat nur vorne am Lenker eine Posttasche, die aber schon leer ist. Parallelfahrt. Jens fährt in einer Legolandvorstadt an lauter gleich aussehenden Häuschen vorbei. Die tragen alle große Nummern. Alles ist total ordentlich. Kein Mensch ist zu sehen.
OFF Und er liebte seinen Bezirk. Es war der ordentlichste Bezirk der Stadt. Übersichtlich. Überschaubar. Eine kleine Vorstadt. Ein sauberes Schläferdorf.
1.3 Optional: Luftaufnahmensicht. Ein total regelmäßig strukturiertes Viertel von Straßen und kleinen Häusern mit kleinen Gärten darum. Ein kleiner Punkt ist Jens auf seinem Fahrrad. Das Viertel hat nur eine Zugangsstraße zur großen Stadt, die über ein Stück freies Feld verläuft. Der Punkt bewegt sich darauf zu.
1.4 Totale. Jens hat seinen Bezirk verlassen. Man sieht die kleinen Häuschen noch im Hintergrund, die Kamera fährt ein Stückchen vor Jens und bleibt dabei im gleichen Abstand. Die Häuschen werden kleiner. Jens schaut immer noch zufrieden heiter.
OFF Hier war er immer schnell mit seiner Arbeit und fertig und hatte viel Zeit für andere Dinge, für die schönen Dinge ...
Blende.
2 Innen. Tag
2.1a. Das Postamt.
Die Sortierstelle (wie in alten Zeiten). Überall große offene Schränke mit Straßennamen und Nummern an den Fächern. Oben an den Kästen hängen Schilder, die den Bezirk benennen. Vor den Schränken stehen Tische. Die Postboten sortieren im Stehen ihre Post vom Tisch in die Fächer.
Kamera kurz hinter Jens. (Quasi subjektive Sicht.) Wir steuern mit Jens auf den Schrank zu, über dem „Klarfeld“ steht. Das ist/war sein Bezirk.
2.1b An seinem Platz steht schon wer und sortiert die ordentlich vorsortierte Post in die Fächer (kleine Stapel von Briefen mit handgeschriebenen Adressen, Zeitungen, Magazine, Postkarten).
OFF Doch eines Tages ...
2.2 Jens spricht mit dem Mann an seinem Platz. Jens gestikuliert.
2.3 Der Mann schüttelt den Kopf.
2.4. Jens gestikuliert.
2.5 Der Mann schüttelt den Kopf.
2.6 Jens gestikuliert. Eine große Hand legt sich auf seine Schulter. Jens dreht sich um
2.7 Closeup auf ein fieses und unfreundliches Chefgesicht, das den Mund zu wahrscheinlich lautem Sprechen aufmacht.
2.8 Closeup auf eine Hand die in eine Richtung zeigt.
OFF Doch eines Tages bekam Jens einen neuen Bezirk zugewiesen.
2.9 Blick auf das Schild „Südstadt“ über einem Sortierschrank.
2.10 Der böse Chef nimmt einen großen Sack mit unsortierter Post und kippt ihn auf den Tisch vor den Schrank. Ein Riesenhaufen quillt auf den Tisch. (Closeups: Werbung für unsinnige Dinge, Sexpost, Rechnungen über Rechnungen, Billigmagazine, Gerichtspost [Vorladungen] etc. ...)
2.11 Jens beginnt, widerwillig zu sortieren.
OFF Damit hatte Jens nicht gerechnet.
Blende
3 Außen Tag.
3.1 Jens fährt durch eine Straße mit großen, aber noch modern und relativ intakt aussehenden Häusern. Sein Fahrrad und er sind über und über beladen. Er hat vorne am Lenker eine Tasche, hinten eine Satteltasche über dem Gepäckständer, und dann noch eine Umhängetasche. Aus allen Taschen quillt die Post. Er muss sich mühen, vorwärts zu kommen.
3.2 Jens biegt in eine Straße mit alten Häusern ein und bleibt erst einmal stehen. Er steigt ab und lässt seinen Blick über die Szene schweifen. (Eure Phantasien! über Heruntergekommenheit, Jungs.)
[Eine Ratte, die über die Straße läuft; überquillende Papierkörbe, ein Autowrack am Straßenrand, in der Ferne ein fetter Rockertyp, der am Straßenrand sitzt und unvermittelt in ein Horn stößt, unmittelbar anschließend der OFFtext)
OFF Die Südstadt sah ziemlich anders aus als Klarfeld ... Und es gab Menschen, die da am hellichten Tag ...
3.3 Jens schiebt bekümmerten Blicks sein Fahrrad an.
[Closeup auf Details]
3.4 Ein an einem Nagel schräg hängendes Hausnummernschild.
OFF Manche Häuser hatten noch Hausnummern.
3.5 Eine Haustür ohne Hausnummer: Fahrt über Nummer 25, Haus ohne Hausnummer, Nummer 27
OFF Andere nicht.
3.6 Ein Klingelschild mit acht Namensfeldern.
OFF Dafür gab es aber jede Menge Klingelschilder ...
3.7 Ein weiteres Klingelschild, mit fehlenden Textschildchen
OFF ... die aber leider nicht immer zu entziffern waren.
3.8 Eine volle Posttasche:
OFF Die Post war hier offenbar nur schwer an den Mann zu bringen.
3.9 Jens auf dem Rückweg aus der Südstadt. Seine Taschen sind immer noch halbvoll.
OFF Das war kein schöner erster Tag für Jens in der Südstadt.
Blende
4 Außen. Tag.
4.1 Jens ist wieder mit viel Post in seinen Taschen unterwegs in die Südstadt (siehe 3.1).
OFF Es gab viel Post für die Südstadt. Auch am nächsten Tag.
4.2 Szene mit Kind, das Brief durch den Briefschlitz wieder zurückdrückt.
4.3 Szene mit Briefkasten, der von der Wand fällt, nachdem Jens ihn mit einem Haufen Werbepost gefüttert hat.
4.4 Szene mit Harmonielehrer. Jens hat geklingelt, hält einen Brief in der Hand. Der Harmonielehrer macht die Tür auf, sieht Jens und schlägt die Tür gleich wieder zu.
OFF Die Südstädter hatten offenbar kein großes Verlangen nach Post.
4.5 Jens schiebt sein Rad mit vollen Taschen zur nächsten Tür. An der Wand steht die Frau mit dem roten Kleid. Sie legt ihre Hand an die Hauswand, schließt die Augen und summt (Sound??).
4.6 Closeup: Frau mit geschlossenen Augen.
4.7 Closeup: Jens mit fragendem Blick. (Kopfkratzen)
4.8 Der Hund von „Dracula“ springt Jens von hinten an.
4.9 Die Frau öffnet die Augen und geht rasch weiter
4.10 Jens liegt auf dem Rücken, der Hund über ihm. Sein Fahrrad ist hingefallen. Die Post liegt teilweise auf der Straße
4.11 Wie vor; ein großer Schatten schiebt sich über die Szene. „Dracula“. Jens erstarrt. Der Hund knurrt. Ein Pfiff. Der Hund lässt von ihm ab. Der Schatten zieht sich zurück.
4.12 Jens richtet sich auf, blickt „Dracula“ und seinem Hund hinterher.
4.13. Jens sammelt die Post ein.
4.14 Jens wieder auf dem Rückweg aus der Südstadt. Seine Taschen sind immer noch halbvoll. Der Rocker trötet im vom Straßenrand fröhlich hinterher.
5 Innen. Nacht.
5.1 In Jens Wohnung.
Jens packt seine Taschen aus. Der Stapel mit unausgelieferter Post ist schon ziemlich groß und wird größer.
OFF Eigentlich war Jens nicht der Typ, der Altpapapier sammelt.
5.2 Jens geht zu Bett
5.3 Closeup: Jens Kopf auf dem Kopfkissen
Überblendung
5.4. Traumsequenz:
5.4.1 Jens auf dem Rad, das vollkommen monströs mit Post beladen ist. Überall hängen Taschen.
5.4.2 Closeup: Jens Gesicht, während er Fahrrad fährt. Die Anstrengung ist ihm überdeutlich anzusehen.
5.4.3 Totale von oben: Der Schatten liegt übergroß über der Szene. Jens fährt mit seinem Fahrrad und versucht ihm zu entkommen. Der Schatten holt ihn langsam ein.
5.4.4 Jens stoppt, schmeißt sein Fahrrad zur Seite.
5.4.5 Jens rennt in eine Gasse mit vielen Haustüren. An jeder Tür ist ein überquellender Briefkasten. Die Briefkastenklappen bewegen sich und spucken Post aus, ihm vor die Füße.
5.4.6 Er ist am Ende der Gasse angekommen. Wendet sich angstvoll um.
5.4.7 Vor ihm steht Dracula. Er überreicht ihm einen Brief.
5.4.8 Closeup: Auf dem Brief steht Kündigung.
Schnitt.
5.5 Jens fährt aus seinem Traum auf.
6 Außen. Tag.
6.1 Jens schiebt Post unter der Glastür eines leeren Ladenlokals hindurch. Drinnen liegt schon eine Menge, es ist sehr schwierig. Jens kratzt sich die Stirn.
6.2 Jens klingelt wieder bei dem Harmonielehrer, hält einen Brief in der Hand. Der Harmonielehrer macht wieder die Tür auf, sieht Jens und schlägt die Tür gleich wieder zu.
6.3 Jens steckt den Brief wieder in die volle Tasche (Closeup Tasche). Kratzt sich an der Stirn. Der Rocker trötet und lacht.
OFF So langsam machte sich Jens Sorgen. Wohin nur mit der ganzen Post.
7 Innen. Nacht.
7.1 Jens Wohnung: Man sieht wie in Zeitraffer oder wie auch immer, wie die Wohnung immer voller mit Post wird. Sie stapelt sich überall. Auf den Möbeln, an den Wänden. Er kann kaum noch durch seine Wohnung gehen.
7.2 Jens räumt den Stapel Briefe beiseite, der auf einem Tisch liegt.
7.3 Er sieht sich dabei einzelne Briefe an: Vorladungen, Mahnungen, Rechnungen, Werbung für unnütze Dinge.
OFF Wer wollte auch schon solche Post bekommen.
7.4 Closeup. Jens denkt nach.
7.5 Jens arrangiert einen Stapel Papier und einen Stapel Umschläge auf dem Tisch.
7.6 Er beginnt Briefe zu schreiben.
7.7 Der Stapel leeres Papier wird kleiner. Ein Stapel mit handschriftlichen Briefen wird größer.
7.8 Jens „malt“ Adressen auf die Briefe:
– An die Frau im roten Kleid
– An Herrn Harmonielehrer Meier
– An (er kratzt sich den Kopf) den Herrn mit dem Horn (der Tröte, der Trompete, wie auch immer ...)
– An den Herrn aus Transsylvanien.
8 Außen. Tag.
8.1 Jens unterwegs in die Südstadt. Sein Rad ist nicht überladen. Er kommt schnell voran. Er muss sich nicht mühen. Er hat gute Laune.
OFF Am nächsten Tag fuhr Jens gar nicht zum Postamt, sondern gleich in die Südstadt.
8.2.1 Briefübergabe an Dracula (Der steht erst mit bedrohlich angewinkelten Armen vor Jens, reißt ihm den Brief aus der Hand, liest nur die Adresse, lächelt.)
8.2.2 Beim Harmonielehrer muss Jens ein wenig Gewalt anwenden, denn der will gleich wieder die Tür zuschlagen. (Fuß in Tür, Hand durch Spalt, Harmonielehrer nimmt Brief, lächelt.)
8.2.3 Der Rocker mit der Tröte will Jens gerade wieder antröten, als Jens ihm schnell vorher den Brief in die Hand drückt. Er lächelt.
8.2.4 Die Frau mit dem roten Kleid steht an einer Wand, wie schon gesehen. Jens nähert sich ihr ganz vorsichtig, tippt sie behutsam an, gibt ihr den Brief, sie lächelt.
OFF So machte Jens seine Arbeit wieder Spaß.
8.2.3 Jens fährt zufrieden nach Hause. Seine Taschen sind leer. Er lächelt auch.
-----------------
??? Planung ¿¿¿
9
Natürlich geht das nicht lange gut. Jens wird ins Postamt zitiert (Telefonat??). Der Chef schimpft mit ihm. Viele Kartons mit Südstadt-Post stapeln sich im Postamt.
Lösung A: Der Chef reißt ihm die Mütze vom Kopf und schmeißt ihn raus.
Lösung B: Jens schmeißt seinem Chef die Mütze vor die Füße und geht freiwillig.
Ende: Jens sitzt bedröppelt in seiner immer noch vollgestopften Wohnung. Es klingelt. Ein Briefträger bringt ihm Antwortschreiben von seinen „neuen Freunden“ aus der Südstadt. („An Jens, den Briefträger“). Jens liest und lächelt.
Ende
Alle Dialoge stumm.
Alle Texte: OFF-Erzähler.
Alle Geräusche: real.
1 Außen. Tag.
1.1 Jens, der Briefträger.
Closeup auf sein zufriedenes Gesicht.
Jens radelt, daher wackelt sein Kopf leicht hin und her.
OFF Jens war Briefträger und liebte seinen Beruf.
1.2 Halbtotale. Seitenansicht von Jens mit seinem Fahrrad. Er hat nur vorne am Lenker eine Posttasche, die aber schon leer ist. Parallelfahrt. Jens fährt in einer Legolandvorstadt an lauter gleich aussehenden Häuschen vorbei. Die tragen alle große Nummern. Alles ist total ordentlich. Kein Mensch ist zu sehen.
OFF Und er liebte seinen Bezirk. Es war der ordentlichste Bezirk der Stadt. Übersichtlich. Überschaubar. Eine kleine Vorstadt. Ein sauberes Schläferdorf.
1.3 Optional: Luftaufnahmensicht. Ein total regelmäßig strukturiertes Viertel von Straßen und kleinen Häusern mit kleinen Gärten darum. Ein kleiner Punkt ist Jens auf seinem Fahrrad. Das Viertel hat nur eine Zugangsstraße zur großen Stadt, die über ein Stück freies Feld verläuft. Der Punkt bewegt sich darauf zu.
1.4 Totale. Jens hat seinen Bezirk verlassen. Man sieht die kleinen Häuschen noch im Hintergrund, die Kamera fährt ein Stückchen vor Jens und bleibt dabei im gleichen Abstand. Die Häuschen werden kleiner. Jens schaut immer noch zufrieden heiter.
OFF Hier war er immer schnell mit seiner Arbeit und fertig und hatte viel Zeit für andere Dinge, für die schönen Dinge ...
Blende.
2 Innen. Tag
2.1a. Das Postamt.
Die Sortierstelle (wie in alten Zeiten). Überall große offene Schränke mit Straßennamen und Nummern an den Fächern. Oben an den Kästen hängen Schilder, die den Bezirk benennen. Vor den Schränken stehen Tische. Die Postboten sortieren im Stehen ihre Post vom Tisch in die Fächer.
Kamera kurz hinter Jens. (Quasi subjektive Sicht.) Wir steuern mit Jens auf den Schrank zu, über dem „Klarfeld“ steht. Das ist/war sein Bezirk.
2.1b An seinem Platz steht schon wer und sortiert die ordentlich vorsortierte Post in die Fächer (kleine Stapel von Briefen mit handgeschriebenen Adressen, Zeitungen, Magazine, Postkarten).
OFF Doch eines Tages ...
2.2 Jens spricht mit dem Mann an seinem Platz. Jens gestikuliert.
2.3 Der Mann schüttelt den Kopf.
2.4. Jens gestikuliert.
2.5 Der Mann schüttelt den Kopf.
2.6 Jens gestikuliert. Eine große Hand legt sich auf seine Schulter. Jens dreht sich um
2.7 Closeup auf ein fieses und unfreundliches Chefgesicht, das den Mund zu wahrscheinlich lautem Sprechen aufmacht.
2.8 Closeup auf eine Hand die in eine Richtung zeigt.
OFF Doch eines Tages bekam Jens einen neuen Bezirk zugewiesen.
2.9 Blick auf das Schild „Südstadt“ über einem Sortierschrank.
2.10 Der böse Chef nimmt einen großen Sack mit unsortierter Post und kippt ihn auf den Tisch vor den Schrank. Ein Riesenhaufen quillt auf den Tisch. (Closeups: Werbung für unsinnige Dinge, Sexpost, Rechnungen über Rechnungen, Billigmagazine, Gerichtspost [Vorladungen] etc. ...)
2.11 Jens beginnt, widerwillig zu sortieren.
OFF Damit hatte Jens nicht gerechnet.
Blende
3 Außen Tag.
3.1 Jens fährt durch eine Straße mit großen, aber noch modern und relativ intakt aussehenden Häusern. Sein Fahrrad und er sind über und über beladen. Er hat vorne am Lenker eine Tasche, hinten eine Satteltasche über dem Gepäckständer, und dann noch eine Umhängetasche. Aus allen Taschen quillt die Post. Er muss sich mühen, vorwärts zu kommen.
3.2 Jens biegt in eine Straße mit alten Häusern ein und bleibt erst einmal stehen. Er steigt ab und lässt seinen Blick über die Szene schweifen. (Eure Phantasien! über Heruntergekommenheit, Jungs.)
[Eine Ratte, die über die Straße läuft; überquillende Papierkörbe, ein Autowrack am Straßenrand, in der Ferne ein fetter Rockertyp, der am Straßenrand sitzt und unvermittelt in ein Horn stößt, unmittelbar anschließend der OFFtext)
OFF Die Südstadt sah ziemlich anders aus als Klarfeld ... Und es gab Menschen, die da am hellichten Tag ...
3.3 Jens schiebt bekümmerten Blicks sein Fahrrad an.
[Closeup auf Details]
3.4 Ein an einem Nagel schräg hängendes Hausnummernschild.
OFF Manche Häuser hatten noch Hausnummern.
3.5 Eine Haustür ohne Hausnummer: Fahrt über Nummer 25, Haus ohne Hausnummer, Nummer 27
OFF Andere nicht.
3.6 Ein Klingelschild mit acht Namensfeldern.
OFF Dafür gab es aber jede Menge Klingelschilder ...
3.7 Ein weiteres Klingelschild, mit fehlenden Textschildchen
OFF ... die aber leider nicht immer zu entziffern waren.
3.8 Eine volle Posttasche:
OFF Die Post war hier offenbar nur schwer an den Mann zu bringen.
3.9 Jens auf dem Rückweg aus der Südstadt. Seine Taschen sind immer noch halbvoll.
OFF Das war kein schöner erster Tag für Jens in der Südstadt.
Blende
4 Außen. Tag.
4.1 Jens ist wieder mit viel Post in seinen Taschen unterwegs in die Südstadt (siehe 3.1).
OFF Es gab viel Post für die Südstadt. Auch am nächsten Tag.
4.2 Szene mit Kind, das Brief durch den Briefschlitz wieder zurückdrückt.
4.3 Szene mit Briefkasten, der von der Wand fällt, nachdem Jens ihn mit einem Haufen Werbepost gefüttert hat.
4.4 Szene mit Harmonielehrer. Jens hat geklingelt, hält einen Brief in der Hand. Der Harmonielehrer macht die Tür auf, sieht Jens und schlägt die Tür gleich wieder zu.
OFF Die Südstädter hatten offenbar kein großes Verlangen nach Post.
4.5 Jens schiebt sein Rad mit vollen Taschen zur nächsten Tür. An der Wand steht die Frau mit dem roten Kleid. Sie legt ihre Hand an die Hauswand, schließt die Augen und summt (Sound??).
4.6 Closeup: Frau mit geschlossenen Augen.
4.7 Closeup: Jens mit fragendem Blick. (Kopfkratzen)
4.8 Der Hund von „Dracula“ springt Jens von hinten an.
4.9 Die Frau öffnet die Augen und geht rasch weiter
4.10 Jens liegt auf dem Rücken, der Hund über ihm. Sein Fahrrad ist hingefallen. Die Post liegt teilweise auf der Straße
4.11 Wie vor; ein großer Schatten schiebt sich über die Szene. „Dracula“. Jens erstarrt. Der Hund knurrt. Ein Pfiff. Der Hund lässt von ihm ab. Der Schatten zieht sich zurück.
4.12 Jens richtet sich auf, blickt „Dracula“ und seinem Hund hinterher.
4.13. Jens sammelt die Post ein.
4.14 Jens wieder auf dem Rückweg aus der Südstadt. Seine Taschen sind immer noch halbvoll. Der Rocker trötet im vom Straßenrand fröhlich hinterher.
5 Innen. Nacht.
5.1 In Jens Wohnung.
Jens packt seine Taschen aus. Der Stapel mit unausgelieferter Post ist schon ziemlich groß und wird größer.
OFF Eigentlich war Jens nicht der Typ, der Altpapapier sammelt.
5.2 Jens geht zu Bett
5.3 Closeup: Jens Kopf auf dem Kopfkissen
Überblendung
5.4. Traumsequenz:
5.4.1 Jens auf dem Rad, das vollkommen monströs mit Post beladen ist. Überall hängen Taschen.
5.4.2 Closeup: Jens Gesicht, während er Fahrrad fährt. Die Anstrengung ist ihm überdeutlich anzusehen.
5.4.3 Totale von oben: Der Schatten liegt übergroß über der Szene. Jens fährt mit seinem Fahrrad und versucht ihm zu entkommen. Der Schatten holt ihn langsam ein.
5.4.4 Jens stoppt, schmeißt sein Fahrrad zur Seite.
5.4.5 Jens rennt in eine Gasse mit vielen Haustüren. An jeder Tür ist ein überquellender Briefkasten. Die Briefkastenklappen bewegen sich und spucken Post aus, ihm vor die Füße.
5.4.6 Er ist am Ende der Gasse angekommen. Wendet sich angstvoll um.
5.4.7 Vor ihm steht Dracula. Er überreicht ihm einen Brief.
5.4.8 Closeup: Auf dem Brief steht Kündigung.
Schnitt.
5.5 Jens fährt aus seinem Traum auf.
6 Außen. Tag.
6.1 Jens schiebt Post unter der Glastür eines leeren Ladenlokals hindurch. Drinnen liegt schon eine Menge, es ist sehr schwierig. Jens kratzt sich die Stirn.
6.2 Jens klingelt wieder bei dem Harmonielehrer, hält einen Brief in der Hand. Der Harmonielehrer macht wieder die Tür auf, sieht Jens und schlägt die Tür gleich wieder zu.
6.3 Jens steckt den Brief wieder in die volle Tasche (Closeup Tasche). Kratzt sich an der Stirn. Der Rocker trötet und lacht.
OFF So langsam machte sich Jens Sorgen. Wohin nur mit der ganzen Post.
7 Innen. Nacht.
7.1 Jens Wohnung: Man sieht wie in Zeitraffer oder wie auch immer, wie die Wohnung immer voller mit Post wird. Sie stapelt sich überall. Auf den Möbeln, an den Wänden. Er kann kaum noch durch seine Wohnung gehen.
7.2 Jens räumt den Stapel Briefe beiseite, der auf einem Tisch liegt.
7.3 Er sieht sich dabei einzelne Briefe an: Vorladungen, Mahnungen, Rechnungen, Werbung für unnütze Dinge.
OFF Wer wollte auch schon solche Post bekommen.
7.4 Closeup. Jens denkt nach.
7.5 Jens arrangiert einen Stapel Papier und einen Stapel Umschläge auf dem Tisch.
7.6 Er beginnt Briefe zu schreiben.
7.7 Der Stapel leeres Papier wird kleiner. Ein Stapel mit handschriftlichen Briefen wird größer.
7.8 Jens „malt“ Adressen auf die Briefe:
– An die Frau im roten Kleid
– An Herrn Harmonielehrer Meier
– An (er kratzt sich den Kopf) den Herrn mit dem Horn (der Tröte, der Trompete, wie auch immer ...)
– An den Herrn aus Transsylvanien.
8 Außen. Tag.
8.1 Jens unterwegs in die Südstadt. Sein Rad ist nicht überladen. Er kommt schnell voran. Er muss sich nicht mühen. Er hat gute Laune.
OFF Am nächsten Tag fuhr Jens gar nicht zum Postamt, sondern gleich in die Südstadt.
8.2.1 Briefübergabe an Dracula (Der steht erst mit bedrohlich angewinkelten Armen vor Jens, reißt ihm den Brief aus der Hand, liest nur die Adresse, lächelt.)
8.2.2 Beim Harmonielehrer muss Jens ein wenig Gewalt anwenden, denn der will gleich wieder die Tür zuschlagen. (Fuß in Tür, Hand durch Spalt, Harmonielehrer nimmt Brief, lächelt.)
8.2.3 Der Rocker mit der Tröte will Jens gerade wieder antröten, als Jens ihm schnell vorher den Brief in die Hand drückt. Er lächelt.
8.2.4 Die Frau mit dem roten Kleid steht an einer Wand, wie schon gesehen. Jens nähert sich ihr ganz vorsichtig, tippt sie behutsam an, gibt ihr den Brief, sie lächelt.
OFF So machte Jens seine Arbeit wieder Spaß.
8.2.3 Jens fährt zufrieden nach Hause. Seine Taschen sind leer. Er lächelt auch.
-----------------
??? Planung ¿¿¿
9
Natürlich geht das nicht lange gut. Jens wird ins Postamt zitiert (Telefonat??). Der Chef schimpft mit ihm. Viele Kartons mit Südstadt-Post stapeln sich im Postamt.
Lösung A: Der Chef reißt ihm die Mütze vom Kopf und schmeißt ihn raus.
Lösung B: Jens schmeißt seinem Chef die Mütze vor die Füße und geht freiwillig.
Ende: Jens sitzt bedröppelt in seiner immer noch vollgestopften Wohnung. Es klingelt. Ein Briefträger bringt ihm Antwortschreiben von seinen „neuen Freunden“ aus der Südstadt. („An Jens, den Briefträger“). Jens liest und lächelt.
Ende
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Montag, 30. Oktober 2006
Mögliches Intro
Drehbuch,sputnic_nils, 14:53h
Hab mir ein aufwändiges, aber schönes Intro - also einen Vorspann überlegt für den Film:
Man sieht aus der Sicht eines Briefes. Er wird zugeklebt, einigeworfen. kurze zeit später wird er rausgeholt und nimmt den üblichen weg zum postamt. dann sieht man was so alles mit den briefen passiert - großes mysterium für mich, wär doch spannend das mal zu sehen - er geht auf die reise zum bestimmungsort, bis er in ein Fach geräumt wird auf dem dann "Legolandvorstadt" steht und unser briefträger ihn rausnimmt.
...
Man sieht aus der Sicht eines Briefes. Er wird zugeklebt, einigeworfen. kurze zeit später wird er rausgeholt und nimmt den üblichen weg zum postamt. dann sieht man was so alles mit den briefen passiert - großes mysterium für mich, wär doch spannend das mal zu sehen - er geht auf die reise zum bestimmungsort, bis er in ein Fach geräumt wird auf dem dann "Legolandvorstadt" steht und unser briefträger ihn rausnimmt.
...
-->full story
Dienstag, 24. Oktober 2006
Weitere Story Ideen
Drehbuch,sputnic_nils, 19:34h
ab jetzt im Wiki !!! unter Diskussion !!!
Der Briefträger kommt, wie gehabt, in die Südstadt und scheitert einerseits an nicht vorhandenen Klingelschildern, verstopften Briefkästen, Türen die nicht geöffnet werden, weil zu laut türkische Musik läuft und Briefen die kaum in den Türschlitz geworfen wurden und schon mit einem Besen wieder herausgekehrt werden.
Andererseits an den Charakteren: Lemmy trötet immer auf seinem Rohr wenn er vorbeifährt (der Briefträger erschreckt sich regelmäßig), Drakula hat seinen grimmigen Hund (Siehe http://suedstadt.blogger.de/stories/584031/#comments), und Herr Biester öffnet die Tür nur um sie gleich wieder zu verschliessen oder läuft vor ihm auf der straße davon.
Er fühlt sich ungeliebt. seine arbeit nicht gewertschätzt. Niemand will seine Post.
Er träumt wenn er in die stadt kommt trötet Lemmi sein "der-Briefträger-kommt" signal und man sieht wie sich die Fenster schliessen und Türen abgeschlossen werden...
Zuhause sitzt er in einem riesigen stapel unzugestellter post. eher durch zufall beginnt er passendes zu passendem zu legen und beginnt so alle briefe nach inhalt zu sortieren. Am Ende stellt er fest: es gibt nur einen einzigen persönlichen Brief. "An die Frau mit dem roten Kleid" steht nur auf dem Umschlag. Am nächsten Tag stellt er einzig diesen einen Brief zu. Die frau, die man fast als requisite im hintergund aus vorherigen einstellungen kennt an der wand lehnend und summend, bewegt sich plötzlich , freut sich, fällt ihm um den Hals.
Völlig überrascht geht er nach Hause. Am nächsten Tag sortiert er wieder alle Briefe. Diesmal bleibt aber keiner übrig. Jetzt setzt er sich hin und schreibt einen selber, mit derselben handschrift "An Drakula"...
Der Briefträger kommt, wie gehabt, in die Südstadt und scheitert einerseits an nicht vorhandenen Klingelschildern, verstopften Briefkästen, Türen die nicht geöffnet werden, weil zu laut türkische Musik läuft und Briefen die kaum in den Türschlitz geworfen wurden und schon mit einem Besen wieder herausgekehrt werden.
Andererseits an den Charakteren: Lemmy trötet immer auf seinem Rohr wenn er vorbeifährt (der Briefträger erschreckt sich regelmäßig), Drakula hat seinen grimmigen Hund (Siehe http://suedstadt.blogger.de/stories/584031/#comments), und Herr Biester öffnet die Tür nur um sie gleich wieder zu verschliessen oder läuft vor ihm auf der straße davon.
Er fühlt sich ungeliebt. seine arbeit nicht gewertschätzt. Niemand will seine Post.
Er träumt wenn er in die stadt kommt trötet Lemmi sein "der-Briefträger-kommt" signal und man sieht wie sich die Fenster schliessen und Türen abgeschlossen werden...
Zuhause sitzt er in einem riesigen stapel unzugestellter post. eher durch zufall beginnt er passendes zu passendem zu legen und beginnt so alle briefe nach inhalt zu sortieren. Am Ende stellt er fest: es gibt nur einen einzigen persönlichen Brief. "An die Frau mit dem roten Kleid" steht nur auf dem Umschlag. Am nächsten Tag stellt er einzig diesen einen Brief zu. Die frau, die man fast als requisite im hintergund aus vorherigen einstellungen kennt an der wand lehnend und summend, bewegt sich plötzlich , freut sich, fällt ihm um den Hals.
Völlig überrascht geht er nach Hause. Am nächsten Tag sortiert er wieder alle Briefe. Diesmal bleibt aber keiner übrig. Jetzt setzt er sich hin und schreibt einen selber, mit derselben handschrift "An Drakula"...
-->full story
Mittwoch, 18. Oktober 2006
Drehbuch – 1. Ansatz
Drehbuch,klaus_schmidt, 19:39h
Wie am Dienstag Abend besprochen, unten ein erster Drehbuchansatz
Eine kleine Gesprächsnotiz vorweg:
Die Kollektion der sputnic-Ideen, wie sie in diesem Blog nachzulesen sind, dient als Grundlage. Dabei finde ich die frühen Ideen, besser: Alltagsbeobachtungen von skurrilen Typen, Südstadtszenen etc. pp. viel attraktiver als die späteren Versuche, eine Geschichte zu erzählen. Speziell die Batman-Geschichte erscheint mir vollkommen ungeeignet, weil in ihr gerade das Spezifische, der Südstadt-Flair, verloren gegangen ist.
In den sputnic-Ideen taucht als möglicher Protagonist schon ein Briefträger auf. Ein solcher ist jetzt Held der Geschichte. Er hatte einen „ordentlichen“, überschaubaren Zustellbezirk, dann wird er in die Südstadt versetzt, die ihm mit ihrem Chaos ein Beinchen nach dem anderen stellt. Der Briefträger als Figur schien mir deshalb gut geeignet, weil er in einem Bezirk überall herumkommt. Man kann ihn mit vielem konfrontieren, was die sputnics so am Straßenrand aufgelesen haben. Die drei Eingangssequenzen bilden – glaube ich – schon einen ganz guten Einstieg. Die noch nicht ausgeführten Sequenzen unter „Planung“ können so verlaufen oder anders.
Fest steht nur, dass das Leben unseres Briefträgers sich in der und durch die Südstadt dramatisch verändert. Wir werden sehen, wie ... Viel Spaß beim Lesen!
Die Südstadt
Alle Dialoge stumm.
Alle Texte: OFF-Erzähler.
Alle Geräusche: real.
1 Außen. Tag.
1.1 Jens, der Briefträger.
Closeup auf sein zufriedenes Gesicht.
Jens radelt, daher wackelt sein Kopf leicht hin und her.
OFF Jens war Briefträger und liebte seinen Beruf.
1.2 Halbtotale. Seitenansicht von Jens mit seinem Fahrrad. Er hat nur vorne am Lenker eine Posttasche, die aber schon leer ist. Parallelfahrt. Jens fährt in einer Legolandvorstadt an lauter gleich aussehenden Häuschen vorbei. Die tragen alle große Nummern. Alles ist total ordentlich. Kein Mensch ist zu sehen.
OFF Und er liebte seinen Bezirk. Es war der ordentlichste Bezirk der Stadt. Übersichtlich. Überschaubar. Eine kleine Vorstadt. Ein sauberes Schläferdorf.
1.3 Optional: Luftaufnahmensicht. Ein total regelmäßig strukturiertes Viertel von Straßen und kleinen Häusern mit kleinen Gärten darum. Ein kleiner Punkt ist Jens auf seinem Fahrrad. Das Viertel hat nur eine Zugangsstraße zur großen Stadt, die über ein Stück freies Feld verläuft. Der Punkt bewegt sich darauf zu.
1.4 Totale. Jens hat seinen Bezirk verlassen. Man sieht die kleinen Häuschen noch im Hintergrund, die Kamera fährt ein Stückchen vor Jens und bleibt dabei im gleichen Abstand. Die Häuschen werden kleiner. Jens schaut immer noch zufrieden heiter.
OFF Hier war er immer schnell mit seiner Arbeit und fertig und hatte viel Zeit für andere Dinge, für die schönen Dinge ...
Blende.
2 Innen. Tag
2.1a. Das Postamt.
Die Sortierstelle (wie in alten Zeiten). Überall große offene Schränke mit Straßennamen und Nummern an den Fächern. Oben an den Kästen hängen Schilder, die den Bezirk benennen. Vor den Schränken stehen Tische. Die Postboten sortieren im Stehen ihre Post vom Tisch in die Fächer.
Kamera kurz hinter Jens. (Quasi subjektive Sicht.) Wir steuern mit Jens auf den Schrank zu, über dem „Klarfeld“ steht. Das ist/war sein Bezirk.
2.1b An seinem Platz steht schon wer und sortiert die ordentlich vorsortierte Post in die Fächer (kleine Stapel von Briefen mit handgeschriebenen Adressen, Zeitungen, Magazine, Postkarten).
OFF Doch eines Tages ...
2.2 Jens spricht mit dem Mann an seinem Platz. Jens gestikuliert.
2.3 Der Mann schüttelt den Kopf.
2.4. Jens gestikuliert.
2.5 Der Mann schüttelt den Kopf.
2.6 Jens gestikuliert. Eine große Hand legt sich auf seine Schulter. Jens dreht sich um
2.7 Closeup auf ein fieses und unfreundliches Chefgesicht, das den Mund zu wahrscheinlich lautem Sprechen aufmacht.
2.8 Closeup auf eine Hand die in eine Richtung zeigt.
OFF Doch eines Tages bekam Jens einen neuen Bezirk zugewiesen.
2.9 Blick auf das Schild „Südstadt“ über einem Sortierschrank.
2.10 Der böse Chef nimmt einen großen Sack mit unsortierter Post und kippt ihn auf den Tisch vor den Schrank. Ein Riesenhaufen quillt auf den Tisch. (Closeups: Werbung für unsinnige Dinge, Sexpost, Rechnungen über Rechnungen, Billigmagazine, Gerichtspost [Vorladungen] etc. ...)
2.11 Jens beginnt, widerwillig zu sortieren.
OFF Damit hatte Jens nicht gerechnet.
Blende
3. Außen Tag.
3.1. Jens fährt durch eine Straße mit großen, aber noch modern und relativ intakt aussehenden Häusern. Sein Fahrrad und er sind über und über beladen. Er hat vorne am Lenker eine Tasche, hinten eine Satteltasche über dem Gepäckständer, und dann noch eine Umhängetasche. Aus allen Taschen quillt die Post. Er muss sich mühen, vorwärts zu kommen.
3.2. Jens biegt in eine Straße mit alten Häusern ein und bleibt erst einmal stehen. Er steigt ab und lässt seinen Blick über die Szene schweifen. (Eure Phantasien! über Heruntergekommenheit, Jungs.)
[Eine Ratte, die über die Straße läuft; überquillende Papierkörbe, ein Autowrack am Straßenrand, in der Ferne ein fetter Rockertyp, der am Straßenrand sitzt und unvermittelt in ein Horn stößt, unmittelbar anschließend der OFFtext)
OFF Die Südstadt sah ziemlich anders aus als Klarfeld ... Und es gab Menschen, die da am hellichten Tag ...
3.3 Jens schiebt bekümmerten Blicks sein Fahrrad an.
[Closeup auf Details]
3.4 Ein an einem Nagel schräg hängendes Hausnummernschild.
OFF Manche Häuser hatten noch Hausnummern.
3.5 Eine Haustür ohne Hausnummer: Fahrt über Nummer 25, Haus ohne Hausnummer, Nummer 27
OFF Andere nicht.
3.6 Ein Klingelschild mit acht Namensfeldern.
OFF Dafür gab es aber jede Menge Klingelschilder ...
3.7 Ein weiteres Klingelschild, mit fehlenden Textschildchen
OFF ... die aber leider nicht immer zu entziffern waren.
3.8 Eine volle Posttasche:
OFF Die Post war hier offenbar nur schwer an den Mann zu bringen.
3.9 Jens auf dem Rückweg aus der Südstadt. Seine Taschen sind immer noch halbvoll.
OFF Das war kein schöner erster Tag für Jens in der Südstadt.
Blende
-----------------
??? Planung ¿¿¿
4 Jens zweiter Stadt in der Südstadt
(Begegnung mit Mafiaboss, der Hund von Dracula springt ihm fast ins Rad, er fährt sein Rad durch eine zerbrochene Bierflasche und bekommt einen Plattfuß, das kommentiert der Rocker mit einem Tröten und Gelächter. Wieder kann Jens nicht alle Post ausliefern)
5 Jens hat einen Alptraum über die Südstadt, in dem Dracula ihn durch dunkle Gassen verfolgt. Ein Typ wie Batman will ihm helfen, aber der läuft bei der Verfolgungsjagd trottelig gegen einen Baum, und Jens wacht auf, als er beinahe vor ein Auto läuft.
6 Jens dritter Tag in der Südstadt. Er schiebt Post unter der Glastür eines leeren Ladenlokals hindurch. Drinnen liegt schon eine Menge, es ist sehr schwierig. Jens kratzt sich die Stirn. Jens klopft mit einer Vorladung bei dem Harmonielehrer. Der schlägt ihm die Tür vor der Nase zu. Jens kratzt sich die Stirn. Jens setzt sich frustriert auf eine Bank zu zwei Typen. Er kratzt sich die Stirn. Der eine Typ macht ihm sexuelle Avancen. Jens sucht lieber schnell das Weite. Er verlässt die Südstadt wieder mit halb gefüllten Posttaschen.
7 Jens zu Hause. Er hat die gefüllten Posttaschen vor sich. Jens hat eine Idee. Er sortiert die Post in Windeseile (Zeitraffer) und hat nun Rechnungen, Vorladungen, Werbemüll vor sich liegen. Dann schmeißt er alles weg – und beginnt Briefe zu schreiben. Dann „malt“ er schöne Adressen auf Briefumschläge.
8 Jens liefert seine Post aus. Er steckt sie in Briefkästen, aber er überreicht auch persönlich Briefe an den Rocker, den Mafiamann, Dracula, den Harmonielehrer. Sie öffnen, lesen und lächeln. (Wir werden nie erfahren, was Jens geschrieben hat!) Jens verlässt die Südstadt mit leeren Taschen und einem Lächeln auf den Lippen.
Abspanntext: Bald darauf wurde Jens entlassen. Er musste sich eine billigere Wohnung nehmen. So wurde auch Jens ein Südstädter, aber seine gute Laune hat er behalten. Zur Not schrieb er sich selbst einen Brief.
Ende
Eine kleine Gesprächsnotiz vorweg:
Die Kollektion der sputnic-Ideen, wie sie in diesem Blog nachzulesen sind, dient als Grundlage. Dabei finde ich die frühen Ideen, besser: Alltagsbeobachtungen von skurrilen Typen, Südstadtszenen etc. pp. viel attraktiver als die späteren Versuche, eine Geschichte zu erzählen. Speziell die Batman-Geschichte erscheint mir vollkommen ungeeignet, weil in ihr gerade das Spezifische, der Südstadt-Flair, verloren gegangen ist.
In den sputnic-Ideen taucht als möglicher Protagonist schon ein Briefträger auf. Ein solcher ist jetzt Held der Geschichte. Er hatte einen „ordentlichen“, überschaubaren Zustellbezirk, dann wird er in die Südstadt versetzt, die ihm mit ihrem Chaos ein Beinchen nach dem anderen stellt. Der Briefträger als Figur schien mir deshalb gut geeignet, weil er in einem Bezirk überall herumkommt. Man kann ihn mit vielem konfrontieren, was die sputnics so am Straßenrand aufgelesen haben. Die drei Eingangssequenzen bilden – glaube ich – schon einen ganz guten Einstieg. Die noch nicht ausgeführten Sequenzen unter „Planung“ können so verlaufen oder anders.
Fest steht nur, dass das Leben unseres Briefträgers sich in der und durch die Südstadt dramatisch verändert. Wir werden sehen, wie ... Viel Spaß beim Lesen!
Die Südstadt
Alle Dialoge stumm.
Alle Texte: OFF-Erzähler.
Alle Geräusche: real.
1 Außen. Tag.
1.1 Jens, der Briefträger.
Closeup auf sein zufriedenes Gesicht.
Jens radelt, daher wackelt sein Kopf leicht hin und her.
OFF Jens war Briefträger und liebte seinen Beruf.
1.2 Halbtotale. Seitenansicht von Jens mit seinem Fahrrad. Er hat nur vorne am Lenker eine Posttasche, die aber schon leer ist. Parallelfahrt. Jens fährt in einer Legolandvorstadt an lauter gleich aussehenden Häuschen vorbei. Die tragen alle große Nummern. Alles ist total ordentlich. Kein Mensch ist zu sehen.
OFF Und er liebte seinen Bezirk. Es war der ordentlichste Bezirk der Stadt. Übersichtlich. Überschaubar. Eine kleine Vorstadt. Ein sauberes Schläferdorf.
1.3 Optional: Luftaufnahmensicht. Ein total regelmäßig strukturiertes Viertel von Straßen und kleinen Häusern mit kleinen Gärten darum. Ein kleiner Punkt ist Jens auf seinem Fahrrad. Das Viertel hat nur eine Zugangsstraße zur großen Stadt, die über ein Stück freies Feld verläuft. Der Punkt bewegt sich darauf zu.
1.4 Totale. Jens hat seinen Bezirk verlassen. Man sieht die kleinen Häuschen noch im Hintergrund, die Kamera fährt ein Stückchen vor Jens und bleibt dabei im gleichen Abstand. Die Häuschen werden kleiner. Jens schaut immer noch zufrieden heiter.
OFF Hier war er immer schnell mit seiner Arbeit und fertig und hatte viel Zeit für andere Dinge, für die schönen Dinge ...
Blende.
2 Innen. Tag
2.1a. Das Postamt.
Die Sortierstelle (wie in alten Zeiten). Überall große offene Schränke mit Straßennamen und Nummern an den Fächern. Oben an den Kästen hängen Schilder, die den Bezirk benennen. Vor den Schränken stehen Tische. Die Postboten sortieren im Stehen ihre Post vom Tisch in die Fächer.
Kamera kurz hinter Jens. (Quasi subjektive Sicht.) Wir steuern mit Jens auf den Schrank zu, über dem „Klarfeld“ steht. Das ist/war sein Bezirk.
2.1b An seinem Platz steht schon wer und sortiert die ordentlich vorsortierte Post in die Fächer (kleine Stapel von Briefen mit handgeschriebenen Adressen, Zeitungen, Magazine, Postkarten).
OFF Doch eines Tages ...
2.2 Jens spricht mit dem Mann an seinem Platz. Jens gestikuliert.
2.3 Der Mann schüttelt den Kopf.
2.4. Jens gestikuliert.
2.5 Der Mann schüttelt den Kopf.
2.6 Jens gestikuliert. Eine große Hand legt sich auf seine Schulter. Jens dreht sich um
2.7 Closeup auf ein fieses und unfreundliches Chefgesicht, das den Mund zu wahrscheinlich lautem Sprechen aufmacht.
2.8 Closeup auf eine Hand die in eine Richtung zeigt.
OFF Doch eines Tages bekam Jens einen neuen Bezirk zugewiesen.
2.9 Blick auf das Schild „Südstadt“ über einem Sortierschrank.
2.10 Der böse Chef nimmt einen großen Sack mit unsortierter Post und kippt ihn auf den Tisch vor den Schrank. Ein Riesenhaufen quillt auf den Tisch. (Closeups: Werbung für unsinnige Dinge, Sexpost, Rechnungen über Rechnungen, Billigmagazine, Gerichtspost [Vorladungen] etc. ...)
2.11 Jens beginnt, widerwillig zu sortieren.
OFF Damit hatte Jens nicht gerechnet.
Blende
3. Außen Tag.
3.1. Jens fährt durch eine Straße mit großen, aber noch modern und relativ intakt aussehenden Häusern. Sein Fahrrad und er sind über und über beladen. Er hat vorne am Lenker eine Tasche, hinten eine Satteltasche über dem Gepäckständer, und dann noch eine Umhängetasche. Aus allen Taschen quillt die Post. Er muss sich mühen, vorwärts zu kommen.
3.2. Jens biegt in eine Straße mit alten Häusern ein und bleibt erst einmal stehen. Er steigt ab und lässt seinen Blick über die Szene schweifen. (Eure Phantasien! über Heruntergekommenheit, Jungs.)
[Eine Ratte, die über die Straße läuft; überquillende Papierkörbe, ein Autowrack am Straßenrand, in der Ferne ein fetter Rockertyp, der am Straßenrand sitzt und unvermittelt in ein Horn stößt, unmittelbar anschließend der OFFtext)
OFF Die Südstadt sah ziemlich anders aus als Klarfeld ... Und es gab Menschen, die da am hellichten Tag ...
3.3 Jens schiebt bekümmerten Blicks sein Fahrrad an.
[Closeup auf Details]
3.4 Ein an einem Nagel schräg hängendes Hausnummernschild.
OFF Manche Häuser hatten noch Hausnummern.
3.5 Eine Haustür ohne Hausnummer: Fahrt über Nummer 25, Haus ohne Hausnummer, Nummer 27
OFF Andere nicht.
3.6 Ein Klingelschild mit acht Namensfeldern.
OFF Dafür gab es aber jede Menge Klingelschilder ...
3.7 Ein weiteres Klingelschild, mit fehlenden Textschildchen
OFF ... die aber leider nicht immer zu entziffern waren.
3.8 Eine volle Posttasche:
OFF Die Post war hier offenbar nur schwer an den Mann zu bringen.
3.9 Jens auf dem Rückweg aus der Südstadt. Seine Taschen sind immer noch halbvoll.
OFF Das war kein schöner erster Tag für Jens in der Südstadt.
Blende
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??? Planung ¿¿¿
4 Jens zweiter Stadt in der Südstadt
(Begegnung mit Mafiaboss, der Hund von Dracula springt ihm fast ins Rad, er fährt sein Rad durch eine zerbrochene Bierflasche und bekommt einen Plattfuß, das kommentiert der Rocker mit einem Tröten und Gelächter. Wieder kann Jens nicht alle Post ausliefern)
5 Jens hat einen Alptraum über die Südstadt, in dem Dracula ihn durch dunkle Gassen verfolgt. Ein Typ wie Batman will ihm helfen, aber der läuft bei der Verfolgungsjagd trottelig gegen einen Baum, und Jens wacht auf, als er beinahe vor ein Auto läuft.
6 Jens dritter Tag in der Südstadt. Er schiebt Post unter der Glastür eines leeren Ladenlokals hindurch. Drinnen liegt schon eine Menge, es ist sehr schwierig. Jens kratzt sich die Stirn. Jens klopft mit einer Vorladung bei dem Harmonielehrer. Der schlägt ihm die Tür vor der Nase zu. Jens kratzt sich die Stirn. Jens setzt sich frustriert auf eine Bank zu zwei Typen. Er kratzt sich die Stirn. Der eine Typ macht ihm sexuelle Avancen. Jens sucht lieber schnell das Weite. Er verlässt die Südstadt wieder mit halb gefüllten Posttaschen.
7 Jens zu Hause. Er hat die gefüllten Posttaschen vor sich. Jens hat eine Idee. Er sortiert die Post in Windeseile (Zeitraffer) und hat nun Rechnungen, Vorladungen, Werbemüll vor sich liegen. Dann schmeißt er alles weg – und beginnt Briefe zu schreiben. Dann „malt“ er schöne Adressen auf Briefumschläge.
8 Jens liefert seine Post aus. Er steckt sie in Briefkästen, aber er überreicht auch persönlich Briefe an den Rocker, den Mafiamann, Dracula, den Harmonielehrer. Sie öffnen, lesen und lächeln. (Wir werden nie erfahren, was Jens geschrieben hat!) Jens verlässt die Südstadt mit leeren Taschen und einem Lächeln auf den Lippen.
Abspanntext: Bald darauf wurde Jens entlassen. Er musste sich eine billigere Wohnung nehmen. So wurde auch Jens ein Südstädter, aber seine gute Laune hat er behalten. Zur Not schrieb er sich selbst einen Brief.
Ende
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