Dienstag, 15. August 2006
SUPER HELDEN: herr b weiss alles besser
STORY,sputnic_malte, 20:07h
wir begleiten den alltag eines ehemaligen archivars, herrn b.
ein korrekter, gewissenhafter, ordentlicher mensch.
seinen job erledigt seit 3 jahren die edv.
jetzt hat er den ganzen tag zeit seine mitmenschen zu beonachten, und was er sieht gefällt ihm nicht:
der mann, der um neun im supermarkt schon vodka kauft.
die verrückte frau, die die hauswände streichelt und dabei vor sich hinsummt. die türken, die viel zu laut sind.
der komische altrocker,der jeden tag vor der haustür in der sonne sitzt.
herr b. ist ja immer beschäftigt:
er hält seinen blumenkasten mit kräutern in ordnung, wischt regelmäßig staub
und beobachtet seine nachbarn aus dem fenster, manchmal auch mit fernrohr.
seine erfahrungen lassen für sich für ihn in einem satz zusammenfassen
"ich bin der letzte normale mensch auf der welt" denkt er,
setzt seine pony-maske auf und klettert auf den dachfirst.
storyboard dazu gibt es hier
(die weiteren skizzen, wie er mit seinen imaginären maskenfreunden um die häuser zieht, gehen über den rahmen diesr story eigentlich schon etwas hinaus)
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Mittwoch, 9. August 2006
story-elend
STORY,sputnic_malte, 19:25h
doch recht konstruiert, was uns so an handlungsbögen eingefallen ist.
stärke, tiefe und witz, in unterschiedlichen zusammensetzungen, haben eher vor unsere Alttagsbeobachtungen.
Aber die einfach aneinanderzureihen, bringt auch keinen guten Plot.
Vielleicht gibts einen ganz einfach Plot, vor dessen Hintergrund oder in dessen Hintergrund die ganzern sonderbaren Gestalten einfach da sind:
Der Protagonist sucht etwas auf der Strasse.
(Handlungszeitrahmen nur einige Stunden)
Der Protagonist bekommt Päckchen mit ominösem Inhalt. Wer wars?
Der Protagonist ist Vertreter von aol, telekom oder sowas und versucht etwas zu verticken.
Der Protagonist ist der Briefträger.
Der Protagonist beschreibt seinen Weg zur arbeit.
siehe vielleicht
Jonathan Hodgson, Feeling my Way
http://www.hodgsonfilms.co m
Dort wird gefilmtes Material mit den Assoziation des Autors in Zeichentrick/Rotoscoping-Form überlagert,
(macht überhaupt sehr schöne sachen, ua. the man with the beautiful eyes. zeichentrick)
Der Protagonist meint plötzlich alle Gedanken der Passanten hören zu können
(intime Porträts über Einkaufsabsichten, Geldsorgen, Teenieträume)
Gibt ja schon sehr schöne Filme, die einfach nur einen guten Text visualisieren (eben nicht in 1zu1-Bebilderung)
Also mal einen Text zusammenmomtieren aus unseren ganzen Beobachtungen. Denn mal los.
Von der Tonalität her sowas wie "What's he building in there"..
Auf der Suche nach der richtigen Montagetechnik..
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Südstadt-Job
STORY,sputnic_malte, 18:12h
Ich war in die Südstadt gezogen und auf der Suche nach Arbeit und Wohnung
An einem Laternenmast fand ich eine kleine Anzeige:
BIS ZU 2000 EURO BEI SERÖSER TÄTIGKEIT ZU VERDIENEN.
Ich ging zur angegebenen Adresse, direkt neben einem Waschsalon, und drückte auf die Klingel. "Harmonielehrestudio" stand daneben.
Ein älterer Herr öffnete mir die Tür. Er bräuchte einen Assistenten. Er würde gut bezahlen, Kost und Logis seien frei.
Alle meine Probleme schienen wie auf einen Schlag gelöst, ich zögerte nicht lange und sagte zu.
Meine Aufgabe sollte zunächst sein, den Inhalt seiner Regale in Ordnung zu halten.
Wenn die Maschinen im Waschsalon in den Schleudergang schalteten, vibrierte nämlich das ganze Haus, und die fein säuberlich ausgerichteten Ordner und Kästen rutschten von ihren Positionen.
Mein neuer Arbeitgeber hatte einen extremen Ordnungstick, und ohne fremde Hilfe würde er jede Nacht damit zubringen, alles zu ordnen, der schnellste sei er ja auch nicht mehr.
Ein bisschen fragte ich mich schon, wie dieser ältere Herr mich bezahlen konnte.
Die Wohnung war eher eine Abstellkammer, aber meine Ansprüche waren nicht hoch, und so begann ich meinen ersten Arbeitstag.
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Diese Frau ist dick
STORY,sputnic_malte, 17:32h
Wirklich dick. Sie steht in der Bahn, mit einem sonderbar naiv-genußvollen Gesichtsausdruck.
Der Jutebeutel, den sie auf der Sitzbank abgestellt hat, ist von Edeka: "Wir lieben Lebensmittel." steht drauf.
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Das Pack
STORY,sputnic_malte, 17:28h
Es ist mal wieder Sperrmüll. Ein ungleiches Paar aus einem älteren und einem jüngeren Typen, beide angetrunken, sind professionell ausgerüstet.
Der jüngere hat eine geländegängige Sackkarre, darauf transportiert er ein paar Platten.
Alle paar Meter muss er seinen Kartrne stehenlassen und zurückeilen, um dem vor sich hin mosernden Alten helfen, damit seine Ladung nicht runterfällt.
Der hat nämlich auf einem zusammengeklappten Rollstuhl haufenweise Decken und Säcke drauf, die nur Zentimeter über dem Boden schleifen.
Sehr sehr langsam kommen die beiden voran.
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Sonntag, 6. August 2006
Mr Cool aus Krefeld...
STORY,sputnic_nils, 21:52h
Den Ellenbogen aus dem Fenster, steht er an der Ampel. schaut auf den Gehweg, ob ihn auch jeder sieht. Goldkettchen und Minnipli. Er fällt gleich auf durch sein Gas geben im Stand. Dicke Qualmwolken kommen aus dem Auspuff. Das merkwürdige an dem ganzen Bild ist jedoch das Auto: ein tiefergelegter, schwarz lackierter VW-Bus!!! mit Porsche-Emblem auf den Radkappen...
Mit quietschenden Reifen fährt er davon...
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Montag, 31. Juli 2006
mehr leute
STORY,sputnic_malte, 21:10h
Nicht ganz vergessen sollten wir vielleicht, dass die Geschichtsfindung mit Alltagsbeobachtungen gestartet ist. Mittlerweile sind die Geschichten bald komplett fantastisch. Mehr (karikierenden) Sozialrealismus fänd ich schön, das Problem, wie man daraus einen Bogen spannt, bleibt natürlich das alte.
Hier eine Paar Stories / Leute mit Storyboardartigen Zeichnungen, wo ich schon mal Kombinationen von gezeigtem und erzähltem Inhalt ausprobiere.
Der Text versteht sich als Off-Kommentar.
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Freitag, 28. Juli 2006
Drehbuch-Ansatz zum Text "southcityHeat":
STORY,sputnic_nils, 19:18h
Versuch eines Drehbuchs. Zum bearbeiten und weitermachen freigegeben!
1
Totale die Südstadt. Aussen. Tag. Hochsommer.
Personen stehen an der Strasse im Schatten und am Kiosk, gelegentlich fährt ein Auto vorbei. Musik.
OFF: heute bin ich in die Südstadt gezogen.
Fahrt auf das Haus. Vor der Türe sitzt Lemmi.
Der Vermieter öffnet die Türe
LEMMI: joou!
Vermieter übergibt Schlüssel. fasst an sein Hörgerät und schreibt darauf ein paar notizen auf einen kleinen Block.
OFF:Mein Vermieter ist ein netter alter mann und hat ein harmonielehrestudio. Dort gibt er Damen Gesangsuntericht. Gerne auch Nachts....
2
Innen. Leere Wohnung mit zwei Fenstern zur Strasse. 2.Stock. Ein Radiokassettenplayer steht auf dem Boden. Am Senderrad wird gedreht doch es rausch nur.
OFF: Die Wohnung: klein aber in Ordnung. die Hitze: unerträglich.
Schräger Trompetenton ist plötzlich von draussen zu hören. abblende.
3
Vor dem Haus. Aussen, Tag. Lemmi sitzt auf
seinem Stuhl und schaut auf die Strasse.
OFF:Lemmi kommt jeden tag mit seinem moped vom andern ende der stadt. jeden Tag um die gleiche uhrzeit Trompetet er mit einem alten Abwasserrohr einen unsauberen Tusch.
Er erzählt, daß er früher Elektriker war und
dicke Hifi-anlagen und Rockkonzert Boxen entworfen hat.
Auf der anderen Strasstenseite mäht Papa gerade den Rasen.
OFF:Gegenüber wohnt Papa Suedstadt.
Er kümmert sich um alles und reparierte heute ungefragt Lemmis Moped. Ich traf ihn beim
Kiosk. Er erzählte, dass er früher beim BND gearbeitet hat, als Abhörer und Entschlüsseler von Nachrichten.
Am liebsten werkelt er an seinem Wohnmobil.
Ab und zu sehe ich ihn meinen Vermieter besuchen,
immer mit einen Schuhkarton dabei.
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Freitag, 28. Juli 2006
southcity heat
STORY,sputnic_nils, 00:41h
1.
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Ich bin in die Suedstadt gezogen.
mein vermieter hat ein hörgerät im ohr und läuft immer mitkleinem notizblock rum und notiert sich was.
Er ist ca 65 und hat ein harmonielehrestudio. Dort gibt er damen gesangsuntericht. gerne auch spät nachts....
beim einzug saß lemmi, ein alter Rocker mit Helm
vor der türe und grüßte mit einem lauten JOU.
Die Wohnung: klein. die Hitze: unerträglich.
Im Radio empfange ich nur Rauschen
2.
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Lemmi kommt jeden tag mit seinem moped vom andern
ende der stadt und setzt sich auf seinen stuhl
vor meiner haustüre.
jeden Tag um die gleiche uhrzeit Trompetet er mit
einer alten Trompete einen unsauberen Tusch.
Er erzählt, daß er früher Elektriker war und
dicke Hifi-anlagen und Rockkonzert Boxen entworfen hat.
3. der Nachbar
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Gegenüber wohnt Papa Suedstadt.
Er kümmert sich um alles und reparierte heute ungefragt Lemmis Moped. Am Nachmittag hat er mich zum Grillen eingeladen.
Er erzählte, dass er früher beim BND gearbeitet hat,
als Abhörer und Entschlüsseler von Nachrichten.
Am liebsten werkelt er an seinem Wohnmobil.
Ab und zu sehe ich ihn meinen Vermieter besuchen,
immer einen Schuhkarton mitbringend.
4.
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Habe heute auch Lemmi zum Gesangsunterricht gehen sehen.
Die Mauern sind dick, hören tut man nichts.
Dafür scheint einer sein Radio gelegentlich aufzudrehen ohne zu merken dass es nur rauscht.
Die Fenster schliessen ist unmöglich bei der Hitze.
5.
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Habe mir einen Deckenventilator gekauft.
Ich habe Lemmi gefragt ob er mir beim anschliessen helfen könnte. Er wollte seinen Platz nicht verlassen, kommt aber morgen eine stunde früher um mir zu helfen.
6.
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Das rauschen nimmt zu. manchmal hört man es wenn
man über die straße geht, plötzlich, ganz laut.
ohne dass man weiss woher es kommt.
Der leichte Windzug des Ventilators ist angenehm,
bringt aber keine erleichterung.
7.
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pünktl ich spielt Lemmi wieder seinen Trompetentusch.
der Vermieter werkelt immer fieberhafter in seinem
Harmonielehrestudio. Er scheint immer schwerhöriger zu werden.
immer notiert er was...
8.
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das Rauschen ist mittlerweile überall. ich kann kaum noch schlafen. Keiner weiss wo es herkommt.
Habe den Vermieter heute auf der Strasse sitzen sehen und seine notizen machen. Er reagiert kaum noch, wenn man ihn anspricht.
9.
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Papa Südstadt hat mir heute einen Karton für meinen Vermieter gegeben. er hätte was dringendes zu erledigen, fragte ob ich ihn abgeben könnte.
In der Schachtel: alte Audiokassetten.
Ich höre in eine hinen: nur rauschen. Alle scheinen wahnsinnig zu werden. Immer überall rauschen.
10.
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Finde das Hörgerät meines Vermieters. Es rauscht.
Mein Vermieter will es nicht haben als ich es ihm bringen will. Lemmi erzählt mir dass mein Vermieter das absolute Gehör habe.
Ich kann verstehen dass er sein Hörgerät nicht mehr will - das Rauschen wird ihn sicher noch wahnsinniger machen als mich.
11.
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manchmal hat man das Gefühl das Rauschen assimiliert alle Geräusche von Autos, Fußgängern und Hundegebell. Es entsteht statt noch größerem Lärm eine beklemmende Stille. Doch wenn man wieder hinhört ist alles wieder wie vorher: Rauschen und Verkehr.
12.
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Habe Lemmi zusammen mit meinem Vermieter bei seinen Gesangsstunden gesehen - durchs fenster sah ich dass sie an Luftantennen und Parabol
schüsseln rumschraubten.
13.
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Mein Vermieter sitzt jezt immer in seiner Wohnung und scheint die Bänder des Nachbarn abzuhören. Immer energischer spult er die alten Kasseten vor und zurück. Manchmal hab ich das Gefühl das allgemeine Rauschen reagiert auf das Knöpfedrücken
des Vermieters.
14.
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Die Hitze und der Lärm werden unerträglich.
Es scheint immer heißer und lauter zu werden.
Ich überlege ob ich abreise.
15.
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Heute ist Lemmi zum erstenmal nicht gekommen, seit ich hier wohne. Auch der Nachbar scheint heute keine Pakete bringen zu wollen. Nur diverse Damen gehen beim Vermieter aus und ein in schwarzem Kostüm und in Begleitung von Männern.
Durchs Fenster sehe ich Sie die Notizen von meinem Vermieter abholen. Er selber nimmt kaum notiz von ihnen und schreibt wie ein besessener.
16.
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Das Rauschen hat aufgehört. Ich bin seit langem erholt aufgewacht. Lemmi war wieder da, allerdings erst später. Alle scheinen viel entspannter seit das Rauschen weg ist.
Der Vermieter hat am Nachmittag beim Nachbarn zum
Grillen eingeladen. Am Abend soll es regnen.
17.
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In der Zeitung ist die Rede von einem kaputten Sender
am nahegelegenen Funkturm. Der Fehler blieb lange unentdeckt.
Die Stadt entschuldigt sich für die langanhaltende Störung.
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Montag, 24. Juli 2006
DAS RAUSCHEN
STORY,sputnic_nick, 22:34h
alternative Enden einfach mal so drauf los
1.das klassische Ende
Das Rauschen wird unerträglich, ich halte mir die Hände auf die Ohren, ohne Erfolg, bei einem Blick aus dem Fenster sehe ich wie sich die Menschen auf dem Boden liegent schmerzverzehrt krümmen. Mein Kopf scheint zu wachsen. Ich spüre wie er pulsiert.
wieder ein Blick aus dem Fenster. Lemmy in der Mitte der Straße, die Arme ausgebreitet,
wie ein Prophet, er schreit etwas in einer Sprache die ich nicht kenne. Er verändert sich, nicht nur er auch die anderen auf der Straße. große Beulen wachsen auf den köpfen, ich
spüre das auch ich mich verändere, will schreien aber kein geräusch ist zu hören, nur das rauschen.
Ich wache auf, schweißgebadet, und schalte das Radio aus.
2. Mind controll
Rauschen, ich bin mir schon länger nicht mehr sicher ob ich wach bin, die Menschen benehmen sich seltsam, seltsame Dinge passieren, Sachen stehen woanders als ich sie vermute und ich kann mich nicht daran erinner Sie dorthin getan zu haben, immer das Rauschen. Bin geblitz worden und kann mich nicht erinnern wo ich hingefahren bin, das ich überhaupt gefahren bin. Wenn ich meinen Vermieter treffe, lächelt er mich neuerdings immer geheimnißvoll an, irgendwie wissend. Rauschen.
Bin aufgewacht, stille, nur das zwitschern der Vögel. auf der Straße geht alles seinen gewohnten Gang. seitdem habe ich Lemmy und meinen Vermieter nicht mehr gesehen.
3. sfx
Seit ein paar Tagen ist zu dem Rauschen Nachst noch ein seltsames Flackern aus der Wohnung meines Vermieters gekommen. Ich seh Lemmy jetzt immer öfters in unserem Treppenhaus. übernächtigt sieht er aus und beunruhigt, auch sitzt er immer seltener auf seinem stuhl vor unserem Haus. Meinen Vermieter hab ich jetzt schon länger nicht mehr gesehen.
Gestern Nacht, ich hab noch bis spät in der Nacht vor meinem Computer gesessen, schwillt das Rauschen zu einem Dröhnen an und wie durch eine heftige Stromschwankung flakern alle Lampen und mein Computer plötzlich heftig auf. dann ist alles noch plötzlicher still. der Strom ist weg. mist. ich muß nach unten die Sicherrungen reindrehen außerdem hab ich seit Stunden nicht gespeichert. Dennoch überwiegt die Neugier und das seltsam mulmige Gefühl in meiner Magengegend den aufkommenden Ärger.
Vorsichtig kletter ich also die Treppenstufen nach unten, das Licht imTreppenhaus ist auch aus, der Strom ist wohl im ganzen Haus weg. Trotsdem ist es nicht ganz dunkel, als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben erkenne ich einen silbrigen schimmer der von Unten zu kommen scheint. Von Treppenstufe zu Treppenstufe, wird das Licht intensiver. Als ich um die Ecke kommen bin ich fast geblendet von dem gleisend hellen weißen Licht, daß aus dem Türspalt meines Vermieters quillt, hektisches und aufgeregtes flüstern ist zu hören und ein kaum hörbares Brummen. Das licht löst angst und fast Panik in mir aus, alles ist zu unwircklich, es fällt mir schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Vorsichtig und leise schleich ich mich zurück in mein Zimmer,ich hab das Gefühl etwas zu sehen, dass ich nicht sehen sollte, die Sicherungen hab ich längst vergessen.
seitdem habe ich Lemmy und meinen Vermieter nie wieder gesehen.
4. Harmonie Lehre
Das Rauschen kommt jetzt immer öfter.
Auf einer Klingel in unserem Haus steht "Harmonie Lehre Studio" . Mein Vermieter der unter anderem auch ein studierter Musiker ist hat dieses Studio allerdings nie benutzt, ich dachte immer das er vielleicht nur aus steuerlichen Gründen noch immer dieses Schild an der Klingel behält. Sogar seinen Gesangsunterricht, dem er seiner Putzfrau gibt, macht er immer in seiner Wohnung.
In letzter Zeit seh ich ihn immer öfter aus seinem Studio kommen, meißtens sieht er dann müde und abgespannt aus. scheinbar arbeitet der doch wieder. Auch beobachte ich ihn öfter, wie er konspirativ mit Lenny zusammensitzt, meistens in einem regen Austausch vertieft oder über seltsame Zeichnungen gebeugt.
Eines Nachst, ich sitzte mal wieder bis in die Puppen, über meinen Computer gebeugt. Plötzlich wieder dieses Rauschen, aber diesmal ist es anders, es bleibt nicht bei einem reinen static rauschen, wie als würde man einen sender im Radio suchen moduliert das Geräusch ständig und schwillt an, unmöglich zu orten, wo es herkommt, ist es kaum hörbar, aber darfür um so mehr fühlbar, eine Gänsehaut und ein kalter Schauer nach dem anderen jagen meine Rücken hinunter.
Dann passiert es. Ein klang, eine Melodie, ein Ton, klarer als alles andere was ich jemals gehört habe und dennoch nicht hörbar oder fassbar. Wärme breitet sich aus, fliesst durch meinen Körper, Frieden, Freiheit, Einklang. Ich sitze an meinem lächelichen Computer beschäftige mich mit lächerlichen Dingen für eine lächerliche Welt.
Mit einem lauten Knall ist alles vorbei. Es dauert eine Weile bis ich zurückfinde. Brandgeruch. Flammen schlagen aus dem Harmonielehre Studio unter mir. bevor ich selber dran denken kann höre ich schon die sirenen der Feuerwehr.
Das Feuer war schnell unter kontrolle gebracht. Mein Vermieter hat dieses Nacht leider nicht überlebt. Nur Lemmy konnte die Feuerwehr mit schweren verletzungen aus dem Studio bergen, welches fast vollständig verbrannt ist, auch meine Wohnung war danach nicht wieder zu bewohnen.
Lemmy saß danach nie wieder auf einem Stuhl vor diesem Haus. Nach ein paar Jahren habe ich ihn durch Zufall in einer anderen Stadt getrtoffen. er war immer noch schwer gezeichnet von seinen verbrennungen und hat mich nicht wiedererkannt. Überhaupt muß sein verstand an diesen Abend auch großen Schaden genommen haben. So konnte ich nie erfahren was tatsächlich passiert war.
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